Reiseratgeber
Apps und Gadgets für sorgenfreie Reisen: Smarte Begleiter
Reiserategeber
Reisen ist eine wunderbare Möglichkeit, neue Kulturen und Landschaften zu entdecken. Dabei will jede Reise sorgfältig geplant sein. Gerade für Menschen mit Behinderungen kann die Planung und Durchführung einer Reise jedoch spezielle Fragen und Sorgen mit sich bringen. Wie navigiere ich in einer fremden Stadt? Wie kann ich mich verständigen? Hoffentlich vergesse ich die Einnahme meiner Medikamente nicht! Zum Glück können Sie heutzutage von moderner Technologie profitieren. Mittlerweile existieren zahlreiche Apps und innovative Gadgets auf dem Markt, die Reisen einfacher, sicherer und sorgenfreier machen.
Wichtige Apps für Ihre Reise

Ob Sie sich über die Zugänglichkeit von Sehenswürdigkeiten informieren wollen, eine barrierefreie Pizzeria suchen oder im Bus auf eine Rampe angewiesen sind: Verschiedene Apps helfen Ihnen, barrierefreie Optionen zu finden:
Sehenswürdigkeiten und Restaurants
- Wheelmap.org: Ob als Website oder als App für iOS und Android - Wheelmap.org bietet eine weltweite Karte, auf der Nutzer*innen die Rollstuhlgerechtigkeit von Orten (Restaurants, Toiletten, Geschäfte) bewerten und eintragen können. Unverzichtbar für die Suche nach zugänglichen Orten.
- AccessNow: Nach einem ähnlichen Prinzip finden Sie in der App und Webanwendung von AccessNowdetaillierte Informationen zur Zugänglichkeit von Orten weltweit, oft mit Fotos und spezifischen Details zu Rampen, Türen und Toiletten.
Transport und Navigation
- Öffentliche Verkehrsmittel-Apps: Viele Städte haben eigene Apps für den öffentlichen Nahverkehr, die Informationen zur Barrierefreiheit von Bussen, Bahnen und Haltestellen bereitstellen. Prüfen Sie vorab, ob am Reiseziel eine solche App verfügbar ist.
- Google Maps (und Alternativen): Hier finden Sie oft die Option, rollstuhlgerechte Routen für öffentliche Verkehrsmittel anzuzeigen. Auch für Fußgängerrouten können Sie Hindernisse wie Treppen vermeiden.
- Apps für barrierefreie Taxis/Fahrdienste: In größeren Städten gibt es zunehmend Fahrdienste, die über speziell angepasste Fahrzeuge und geschulte Fahrer*innen für Menschen mit Behinderungen verfügen. Informieren Sie sich je nach Reiseziel, ob hierzu eine lokale App (oder Website) existiert.
Kommunikation und Übersetzung
- Übersetzungs-Apps: Apps wie Google Translate oder DeepL sind generell unverzichtbar in fremden Ländern, um sich verständlich zu machen oder Informationen zu verstehen. Viele bieten auch Sprachausgabe oder Kameraübersetzung von Texten an.
- Gebärdensprach-Apps: Für Menschen mit Hörbehinderungen gibt es spezielle Apps, die Gebärdensprache in Text oder Sprache übersetzen können und umgekehrt. Ein Beispiel hierfür ist die App Hand Talk, die sowohl Gebärdensprache in Text/Sprache als auch umgekehrt übersetzen kann.
Hilfreiche Gadgets für unterwegs
Neben Apps gibt es auch physische Gadgets, die den Reisealltag erleichtern und für mehr Sicherheit sorgen können. Ein paar Beispiele:
- Smartwatches mit Notruffunktion: Viele Smartwatches verfügen über eine Sturzerkennung und eine Notruffunktion, die im Ernstfall automatisch Hilfe rufen oder voreingestellte Kontakte benachrichtigen können. Dies bietet ein hohes Maß an Sicherheit, besonders wenn Sie alleine unterwegs sind.
- Tragbare Rampen: Leichte, faltbare Rampen können bei kleineren Hindernissen (z. B. eine Stufe vor einem Geschäft) eine große Hilfe sein und die Spontanität im Urlaub erhöhen. Wenn Sie mit dem eigenen Auto reisen oder einen Wagen mieten, ist der Transport der Rampe besonders einfach.
- Powerbanks für Hilfsmittel: Für elektrische Rollstühle oder andere akkubetriebene Hilfsmittel ist eine leistungsstarke Powerbank hilfreich, um auch unterwegs immer ausreichend Energie zu haben.
- Intelligente Medikamentendispenser: Diese Gadgets erinnern an die Einnahme von Medikamenten und können sogar die Dosierung überwachen. Das kann insbesondere auf Reisen wichtig sein, wenn der gewohnte Rhythmus gestört ist.
- Mobile Induktionsschleifen: Für Menschen mit Hörgeräten können mobile Induktionsschleifen die Kommunikation in lauten Umgebungen oder das Hörerlebnis bei Vorträgen verbessern.
Tipps für den smarten Einsatz unterwegs
Um das Beste aus Ihren Apps und Gadgets herauszuholen, sollten Sie einige Punkte beachten: Machen Sie sich bereits vor der Reise mit allen Anwendungen vertraut, um die Funktionen und den Umgang kennenzulernen. Wenn Apps Offline-Funktionen anbieten, laden Sie Kartenmaterial und Sprachpakete herunter. So sind Sie stets vorbereitet, auch wenn Sie mal keine Datenverbindung haben. Planen Sie ausreichend Lademöglichkeiten ein und haben Sie unterwegs immer eine Powerbank dabei, um die Akkulaufzeit zu gewährleisten. Um Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten, sollten Sie auf die Datenschutzeinstellungen der Anwendungen achten und nach Möglichkeit sichere WLAN-Verbindungen nutzen. Nicht zuletzt können Sie bei der Weiterentwicklung der Apps helfen: Bewerten Sie etwa die Barrierefreiheit von Orten in den oben genannten Apps, um anderen Reisenden zu helfen.
Fazit: Mit Technologie zu mehr Reisefreiheit
Apps und Gadgets sind äußerst nützliche Werkzeuge, die das Reisen für Menschen mit Behinderungen auf vielerlei Weise erleichtern können. Sie ermöglichen mehr Unabhängigkeit, Sicherheit und Spontanität. Von der detaillierten Planung bis zur Bewältigung kleinerer Hürden vor Ort: Die digitale Welt bietet einfallsreiche Lösungen, um Ihre Reise so angenehm und sorgenfrei wie möglich zu gestalten. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und entdecken Sie, wie Technologie Ihnen dabei helfen kann, die Welt barrierefrei und selbstbestimmt zu erleben.