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Barrierefreie Geschäftsreisen planen: Erfolgreich und selbstbestimmt unterwegs

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Geschäftsreisen sind oft mit straffen Zeitplänen, wichtigen Terminen und natürlich dem Anspruch verbunden, den Arbeitgeber professionell zu vertreten. Eine sorgfältige Planung ist hier umso wichtiger. Für Menschen mit Behinderungen gilt dies ganz besonders. Denn auch eine Geschäftsreise sollte von der Wahl des Transportmittels über die Unterkunft bis hin zur Zugänglichkeit des Meeting-Ortes durchdacht sein. Dabei spielt die proaktive Einbindung und Unterstützung des Arbeitgebers eine entscheidende Rolle. Dieser Blogbeitrag bietet Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihre nächste Geschäftsreise sorgenfrei planen können, in enger Abstimmung mit Ihrem Unternehmen.

Die Vorbereitung – Recherche, Kommunikation und Arbeitgeberpflichten

Recherche ist vor einer barrierefreien Geschäftsreise sehr wichtig

Eine erfolgreiche Geschäftsreise beginnt lange vor der Abreise. Gründliche Recherche, offene Kommunikation und die Klärung der Verantwortlichkeiten mit dem Arbeitgeber sind der Schlüssel:


  • Detaillierte Informationsbeschaffung: Sammeln Sie Informationen zur Barrierefreiheit von Transportmitteln, Unterkünften und Veranstaltungsorten. Viele Anbieter haben spezielle Abschnitte auf ihren Websites oder bieten Hotlines für Barrierefreiheit. Zögern Sie nicht, Fluggesellschaften, Hotels oder Konferenzzentren direkt zu kontaktieren. Fragen Sie nach spezifischen Details wie Türbreiten, Verfügbarkeit von Hilfsmitteln oder Services.
  • Medizinische und persönliche Bedürfnisse: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt über die Reisepläne und klären Sie wichtige Aspekte, wie etwa die Medikamentenversorgung. Erstellen Sie eine Liste Ihrer persönlichen Bedürfnisse und Hilfsmittel, die Sie eventuell benötigen.
  • Reiseassistenz in Betracht ziehen: Bei spezifischem Unterstützungsbedarf kann eine professionelle Reiseassistenz eine wertvolle Begleitung sein, die bei Mobilität, Kommunikation oder der Organisation vor Ort hilft. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie eine Begleitung wünschen!


Es ist unerlässlich, das Unternehmen frühzeitig und transparent über Ihre Bedürfnisse und die Notwendigkeit barrierefreier Lösungen zu informieren. Unternehmen haben eine gesetzliche und moralische Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeitenden und sollten die Kosten für notwendige Anpassungen (z. B. barrierefreie Hotelzimmer, spezielle Transportmittel) tragen. Erstellen Sie eine Bedarfsliste und besprechen Sie diese mit der Personalabteilung, Ihrem direkten Vorgesetzten oder dem Beauftragten für Menschen mit Behinderungen. So können Sie sicherstellen, dass alle Aspekte im Sinne der Barrierefreiheit berücksichtigt und finanziert werden. Eine klare Kommunikation und Dokumentation der Absprachen ist hierbei empfehlenswert.

Vor Ort – Meetings und Mobilität meistern

Am Zielort angekommen, geht es darum, sich sicher zu bewegen und geschäftliche Termine erfolgreich zu absolvieren. Auch hier ist die Unterstützung des Arbeitgebers gefragt:


  • Navigation in der Stadt: Nutzen Sie Apps wie Wheelmap oder Google Maps, um barrierefreie Routen zu finden. Informieren Sie sich über den barrierefreien öffentlichen Nahverkehr am Zielort. Ihr Arbeitgeber sollte sicherstellen, dass Sie Zugang zu den notwendigen Informationen und ggf. zu entsprechenden Fahrdiensten haben.
  • Zugänglichkeit von Meeting-Orten: Klären Sie im Voraus die Barrierefreiheit von Konferenzräumen, Büros oder Veranstaltungsorten. Fragen Sie nach Rampen, Aufzügen und barrierefreien Toiletten. Es liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers, sicherzustellen, dass alle externen Meeting-Orte barrierefrei sind oder entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.
  • Unterstützung bei Meetings: Wenn nötig, informieren Sie Ihre Geschäftspartner oder den Veranstalter über spezifische Bedürfnisse (z. B. Untertitel, angepasste Bestuhlung). Ihr Arbeitgeber sollte die Bereitstellung und Finanzierung dieser Unterstützung gewährleisten.
  • Pausen und Erholung: Planen Sie ausreichend Pausen ein, um sich zu erholen. Geschäftsreisen können anstrengend sein, und Selbstfürsorge ist wichtig. Ihr Arbeitgeber sollte dies in der Reiseplanung berücksichtigen.
  • Notfallplan: Halten Sie wichtige Notfallkontakte und Informationen zur medizinischen Versorgung am Reiseziel griffbereit. Besprechen Sie diesen Plan auch mit Ihrem Arbeitgeber.

Fazit: Barrierefreie Geschäftsreisen sind eine Frage der Planung

Die Planung einer barrierefreien Geschäftsreise erfordert zwar Sorgfalt und Voraussicht, doch die Mühe lohnt sich. Eine gut vorbereitete Reise, bei der der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht aktiv wahrnimmt und eng mit Ihnen zusammenarbeitet, ermöglicht es Ihnen, sich voll und ganz auf Ihre beruflichen Aufgaben zu konzentrieren und Ihre Ziele selbstbestimmt zu erreichen. Die zunehmende Sensibilisierung und verbesserte Infrastruktur vielerorts tragen dazu bei, dass Geschäftsreisen für Menschen mit Behinderungen immer einfacher und komfortabler werden. Indem Sie diese Tipps beherzigen und bei Bedarf auf professionelle Unterstützung zurückgreifen, können Sie zeigen, dass Kompetenz und Erfolg keine Barrieren kennen.