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Barrierefreier Wintersport: Spaß bei Schnee und Eis
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Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur festlich geschmückte Städte und Vorfreude auf das neue Jahr. Viele Menschen schätzen den Winter auch, weil er ganz eigene Möglichkeiten für Sporterlebnisse eröffnet: Ski, Snowboard, Schlittschuhe und vieles mehr hat wieder Saison. Das geht auch barrierefrei! Für Menschen mit Behinderungen stellt zugänglicher Wintersport eine großartige Chance dar, aktiv zu sein und die Freuden der Wintersaison voll auszukosten. Dieser Beitrag beleuchtet, wie durch spezielle Anpassungen und Ausrüstungen der Spaß am Wintersport für alle möglich gemacht werden kann.
Diese barrierefreien Wintersportarten gibt es

Barrierefreier Wintersport umfasst eine Reihe von Aktivitäten, die so angepasst sind, dass sie von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen sicher ausgeübt werden können. Zu den beliebtesten Sportarten zählen:
- Adaptives Skifahren: Beim adaptiven Skifahren werden spezielle Skier genutzt, um Menschen mit verschiedenen Behinderungen das Skifahren zu ermöglichen. In Frage kommt etwa ein Monoski, also ein einzelner Ski mit Sitz. Dieser Ski ist ideal für Menschen mit eingeschränkter Beinfunktion, da er viel Kontrolle bietet. Ein Bi-Ski funktioniert ähnlich, ist jedoch für zusätzliche Stabilität mit zwei Skiern ausgestattet.
- Adaptives Snowboarden: Ähnlich wie beim adaptiven Skifahren wird auch beim Snowboarden Ausrüstung verwendet, die speziell für Menschen mit Behinderungen angepasst ist. Adaptive Snowboards sind mit einem stabilen Sitz ausgestattet, der es ermöglicht, dass Personen mit Mobilitätseinschränkungen die Pisten hinunterfahren können.
- Adaptives Schlittschuhlaufen: Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gibt es spezielle Hilfsmittel, die das Schlittschuhlaufen erleichtern. Dazu zählen Schlittschuhe mit Stabilisatoren oder spezielle Schlitten, die auf das Eis passen und durch Stöcke oder die Hilfe einer Begleitperson gesteuert werden können.
- Rollstuhl-Curling: Hierbei handelt es sich um eine Variante des traditionellen Curlings, angepasst für Rollstuhlfahrer*innen. Statt zu laufen und den Stein zu schieben, nutzen Spielende aus dem Rollstuhl heraus einen speziellen Stab, um die Curlingsteine über das Eis zu lenken.
- Schlittenhockey: Diese Sportart ist auch bekannt als Sledgehockey. Für die angepasste Form des Eishockeys wird ein spezieller Schlitten verwendet, der mit zwei Kufen ausgestattet ist. Gespielt wird mit zwei kurzen Hockeyschlägern, die sowohl zum Schlagen des Pucks als auch zur Fortbewegung auf dem Eis dienen.
Barrierefreie Wintersportdestinationen
Es gibt immer mehr Wintersportgebiete, die hervorragende Bedingungen für barrierefreien Sport bieten. Hier einige Beispiele für Skigebiete, die sich durch ihre gute Zugänglichkeit auszeichnen:
- Berchtesgadener Land (Bayern, Deutschland): Mit den drei Skigebieten Rossfeld, Obersalzberg und Götschen, die barrierefreie Erlebnisse anbieten und teilweise sogar paralympische Trainingsstützpunkte sind, haben Besucher*innen hier eine große Auswahl an Pisten.
- Hintertuxer Gletscher (Tirol, Österreich): Wintersportbegeisterte können mit einer behindertengerechten Gondel bis auf 3.250 Meter fahren und dann die Abfahrt genießen. Viele erfolgreiche Behindertensportler*innen nutzen den Hintertuxer Gletscher als Trainingsgebiet.
- Kaunertaler Gletscher (Tirol, Österreich): Dieses Skigebiet bietet barrierefreie Liftanlagen und die Karlesjochbahn, die auch Menschen mit Handicap bis auf 3.108 Meter Höhe bringt.
- Thyon (Wallis, Schweiz): Dieses Gebiet ist dafür bekannt, dass es zahlreiche Möglichkeiten für alle Skifans bietet, unabhängig von ihren physischen Einschränkungen.
In den meisten Wintersportgebieten können Sie aber nicht nur Spaß auf der Piste haben. Vielerorts gibt es beispielsweise auch Rolli-Wandertouren, um die Landschaft zu genießen. Auch sind viele Kultur- und Freizeiteinrichtungen entsprechend rollstuhlgerecht ausgestattet. Im Kaunertal gibt es übrigens auch das erste Rolli-Hotel der Alpen.
Vorbereitung auf den Winterurlaub
Die sorgfältige Vorbereitung auf einen barrierefreien Wintersporturlaub ist entscheidend, um eine angenehme und sichere Erfahrung zu gewährleisten. Natürlich sollten Sie vor allem sichergehen, dass Sie den physischen Anforderungen des Wintersports gewachsen sind. Lassen Sie jegliche gesundheitlichen Bedenken im Hinblick auf kalte Temperaturen oder sportliche Aktivität ärztlich abklären. Je nach Ihrer körperlichen Fitness empfiehlt sich ggf. auch ein angepasstes Fitnessprogramm zur Stärkung relevanter Muskelgruppen und zur Verbesserung der Ausdauer und Flexibilität. Sprechen Sie auch dazu mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Achten Sie außerdem darauf, die richtige Ausrüstung und Kleidung zu wählen, die den Wetterbedingungen entspricht. Informieren Sie zudem vorab alle Dienstleister, wie Skischulen und Hotels, über Ihre Bedürfnisse, um die notwendige Unterstützung sicherzustellen.
Fazit: Freiheit auf der Piste erleben
Barrierefreier Wintersport ermöglicht Menschen mit Behinderungen eine aktive Teilnahme. Sportarten wie adaptives Skifahren oder Rollstuhl-Curling verdeutlichen, dass die Freude an Bewegung und das Verlangen nach Abenteuer allen Menschen gemeinsam sind, ungeachtet ihrer physischen Fähigkeiten. Mit passender Ausrüstung und geeigneten Wintersportgebieten wird barrierefreier Wintersport zu einer bereichernden Erfahrung. So haben alle die Möglichkeit, die Dynamik des Sports in einer spektakulären Winterlandschaft zu erleben.