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Umgang mit Hitze und Kälte: Tipps für Menschen mit körperlichen Einschränkungen

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Temperaturextreme, sei es brütende Hitze oder eisige Kälte, stellen für viele Menschen eine Herausforderung dar. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen können diese Bedingungen jedoch besondere Risiken bergen. Besonders wenn Sie verreisen möchten, können extreme Temperaturen die Reiseplanung erschweren und das Urlaubserlebnis beeinträchtigen. Die individuelle Thermoregulation kann beeinträchtigt sein, die Mobilität erschwert werden, oder medizinische Hilfsmittel reagieren empfindlich auf die Wetterbedingungen. Dieser Blogbeitrag bietet Ihnen praktische Tipps und wertvolle Hinweise, wie Sie sich optimal auf extreme Hitze und Kälte vorbereiten können – gerade im Urlaub.

Hitzeschutz – Cool bleiben in der heißen Jahreszeit

Hohe Temperaturen können den Körper stark belasten. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gibt es hier spezielle Aspekte zu beachten. Unsere Tipps:

 

  • Trinken Sie ausreichend: Auch wenn Sie keinen Durst verspüren, sollten Sie regelmäßig trinken. Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte sind ideal. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und Alkohol, da diese den Körper zusätzlich belasten können.
  • Passen Sie Ihre Kleidung an: Tragen Sie leichte, weite Kleidung aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle oder Leinen. Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht und sind daher besonders geeignet.
  • Bevorzugen Sie Schatten: Planen Sie im Urlaub Aktivitäten für die kühleren Tageszeiten. Suchen Sie tagsüber schattige Plätze auf, wenn Sie draußen sind. In Gebäuden empfehlen sich klimatisierte Räume.
  • Kühlen Sie Ihren Körper: Nutzen Sie feuchte Tücher für Nacken und Handgelenke, kühlende Sprays oder einen Ventilator. Eine kühle Dusche oder ein kühles Bad können ebenfalls Linderung verschaffen.
  • Vorsicht bei Rollstühlen und Hilfsmitteln: Metallteile von Rollstühlen können sich in der Sonne extrem aufheizen. Batterien von E-Rollstühlen oder anderen elektronischen Hilfsmitteln können bei großer Hitze in ihrer Leistung beeinträchtigt sein. Vermeiden Sie daher direkte Sonneneinstrahlung.
  • Managen Sie Ihre Medikamente: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob Ihre Medikamente hitzeempfindlich sind oder ob sie die Thermoregulation beeinflussen können. Bewahren Sie Medikamente kühl und lichtgeschützt auf.
  • Achten Sie auf Warnzeichen: Achten Sie auf Anzeichen von Dehydration oder Hitzschlag. Dazu gehören etwa Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen oder übermäßige Müdigkeit. Suchen Sie im Ernstfall sofort ärztliche Hilfe, auch und gerade in unbekannter Umgebung im Urlaub.

Kälteschutz – Gut gewappnet durch die kalten Tage

Schneelandschaft von oben

Kühle Temperaturen können Gelenke versteifen, die Durchblutung beeinträchtigen und das Risiko von Stürzen erhöhen. So bleiben Sie auch bei Kälte sicher und warm:


  • Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelschicht-Prinzip: Kleiden Sie sich in mehreren Schichten und greifen Sie zu wärmenden Materialien wie Wolle oder Fleece. Eine wasser- und windabweisende äußere Schicht ist bei Regen oder Schnee unerlässlich. Packen Sie bei Winterreisen unbedingt angemessene, wetterfeste Kleidung ein.
  • Schützen Sie Ihre Extremitäten: Kopf, Hände und Füße kühlen schnell aus. Warme Mützen, Schals, Handschuhe und dicke, wasserdichte Schuhe sind Pflicht. Beheizbare Handschuhe oder Socken können bei Durchblutungsstörungen hilfreich sein.
  • Bewegen Sie sich nach Möglichkeit: Versuchen Sie, sich regelmäßig zu bewegen, um die Durchblutung anzukurbeln und Körperwärme zu erzeugen, sofern Ihre körperlichen Möglichkeiten dies zulassen. Bleiben Sie nicht zu lange im Freien.
  • Vorsicht auf glatten Oberflächen: Schnee und Eis erhöhen das Sturzrisiko erheblich. Nutzen Sie rutschfeste Sohlen oder Spikes für Ihre Schuhe. Überprüfen Sie, ob Ihre Gehhilfen oder Rollstuhlreifen ausreichend Halt bieten, insbesondere wenn Sie in schneereichen Regionen unterwegs sind.
  • Auswirkungen auf Hilfsmittel: Die Leistungsfähigkeit von Rollstuhlbatterien und anderen Akkus kann bei niedrigen Temperaturen stark abnehmen. Laden Sie diese regelmäßig auf und bewahren Sie sie möglichst warm auf. Rollatoren oder Rollstühle können auf eisigen Untergründen schwer zu manövrieren sein.
  • Erkennen Sie Warnzeichen: Achten Sie auf Symptome wie starkes Zittern, Blässe, Verwirrung oder Lethargie. Diese können auf eine Unterkühlung hinweisen. Suchen Sie im Ernstfall immer sofort ärztliche Hilfe.

Planung und Vorsorge – Allgemeine Tipps für extremes Wetter

Unabhängig davon, ob Hitze oder Kälte droht, können allgemeine Vorsichtsmaßnahmen und eine gute Planung viel bewirken. Sprechen Sie vor Ihrer Reise unbedingt mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darüber, welche Vorsichtsmaßnahmen bei extremen Temperaturen für Sie besonders wichtig sind. Erstellen Sie außerdem einen Notfallplan. Hierin können Sie festhalten, wen Sie im Notfall kontaktieren können und wo sich die nächsten Anlaufstellen für Hilfe befinden. Halten Sie wichtige Telefonnummern griffbereit.

 

Unterwegs sollten Sie immer die Wettervorhersage beachten. Informieren Sie sich täglich über das Wetter, um Ihren Tag entsprechend zu planen und sich auf Temperaturwechsel einzustellen. Stellen Sie zudem sicher, dass Sie genügend Getränke, Lebensmittel und gegebenenfalls Medikamente dabei haben. Denken Sie auch daran, Ihre Reiseapotheke sorgfältig für alle Eventualitäten zu packen.

Fazit: Mit Wissen und Planung sicher durch jede Jahreszeit

Extreme Temperaturen können eine Herausforderung sein, doch sie müssen Ihre Reisepläne nicht einschränken. Mit dem richtigen Wissen und einer vorausschauenden Planung können Sie sich effektiv vor den Risiken von Hitze und Kälte schützen. Eine gute Vorbereitung ermöglicht Ihnen, Ihren Urlaub unbeschwert und sicher zu genießen. Indem Sie die genannten Tipps beherzigen und auf die Signale Ihres Körpers achten, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für Sicherheit und Wohlbefinden in jeder Jahreszeit und an jedem Ort.